Ausflug - 2014

     

 

Morgenstund hat Gold im Mund hat sich Curt-Jürgen wohl gesagt und die Abfahrtszeit zum diesjährigen Ausflug in den Spessart auf 6:30 Uhr festgesetzt.  Um 8.00 Uhr gab es den ersten Stopp. Ein (fast schon obligatorisches) Sektfrühstück mit Brezeln wartete auf die nahezu  30 Teilnehmer. Bei den Spendern Martin und Heike Wezel sowie Siegfried und Gisela  Schmidbedanken wir uns ganz herzlich.

 

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 Weiter ging es nordwärts zum Wasserschloss Mespelbrunn. Busfahrer und Beifahrer Curt-Jürgen hatten den absoluten Ehrgeiz dieses Ziel ohne Hilfe von vorhandenen Navigationsgeräten zu erreichen. Dies gelang dann auch mit nur einer Fahrtrichtungsänderung.

Das verträumte Renaissanceschloss liegt in einem abgelegenen Seitental des Elsavatals und dank seiner versteckten Lage hat es alle Kriegswirren (auch 30- jähriger Krieg) unbeschadet überstanden. Die Entstehung geht auf eine Grundstücksschenkung  des Mainzer Erzbischofs im Jahre 1412 an seinen kurfürstlichen Förster Haman Echter zurück, der dort ein zunächst unbefestigtes Forsthaus errichtete, das von seinem gleichnamigen Sohn ab 1427 in ein befestigtes Haus mit Turm und Wassergraben umgebaut wurde. Sein heutiges Aussehen verdankt es größtenteils den Umbauten um 1560, diePeter Echter von Mespelbrunn und seine Gemahlin Gertraud von Adelsheim durchführen ließen. Von den 10 Kindern ist Julian Echter der wohl bekannteste, der als Fürstbischof in Würzburg und Herzog von Franken 1583 die Uni Würzburg gründete. Sein Richterschwert ist noch im Rittersaal zu bewundern. Als die männliche Linie nach dem 30 jährigen Krieg ausstarb, heiratete die letzte Echterin Philip von Ingelheim. Mit kaiserlicher Erlaubnis durften die beiden Familien 1665 ihre Namen und Wappen vereinen und  somit die Tradition der Echter weiterführen Noch heute lautet der Name der Familie Grafen von Ingelheim genannt Echter von und zu Mespelbrunn.

 

Das nächste Ziel war das Wirtshaus im Spessart, wo man das Mittagessen einnehmen wollte. Doch als unser Bus in den dunklen Wäldern des Spessarts zum x-ten Mal fehl fuhr, passierte das Unglück.  Der Bus wurde von bewaffneten Räubern gestoppt und als unser Curt-Jürgen keine Durchfahrgenehmigung vorweisen konnte, wollten die Räuber ihn doch tatsächlich lynchen. Die Jedermänner kämpften leidenschaftlich um ihren Kapitän und erreichten schließlich, dass sein Vergehen mit einer Geldstrafe geahndet wurde. Die Räuber entwendeten den Jedermännern Uhren und Schmuck. Gegen eine (erträgliche) Gebühr konnte man alles wieder zurückkaufen.

 

Als letztes Reiseziel wurde Miltenberg, die Perle am Main, angesteuert. Das pittoreske Städtchen (9000 EW), das zwischen Spessart und Odenwald liegt, erinnerte frappierend an das vorjährige Ausflugsziel, Bernkastel.  Nur die Weinberge fehlten. Obwohl Miltenberg erst 1237 zum ersten Mal  schriftlich erwähnt wurde, erkannten schon die Römer um 155 nach Chr. die strategische Bedeutung  und schlossen hier den Limes an den Main an, der ab hier die natürliche Grenze des römischen Reiches nach Germanien darstellte. Weil Miltenberg an der Handelsstraße von Nürnberg nach Frankfurt liegt, erlangte es schon früh wirtschaftliche Bedeutung. Die Altstadt besticht durch prächtige Zierfachwerkbauten. Herausragend sind das alte Rathaus und das Hotel zum Riesen, das wohl Deutschlands ältestes Gasthaus ist. Hier konnte man früher mit Fuhrwerken direkt in das Hotel fahren und über 2 Rampen bequem und trockenes Fußes aussteigen. Berühmteste Gäste waren 1158 Kaiser Barbarossa und 1368 Kaiser Karl IV.

Um 19.30 Uhr gab es dann noch einen gemütlichen Ausklang im Biergarten des Schützenvereines Sondelfingen.

Sabine und Curt-Jürgen Raiser haben diesen Event mit viel Zeitaufwand und Liebe bestens organisiert. Wir bedanken uns recht herzlich für einen wunderschönen Ausflug, der sich nahtlos an die vielen höchst informativen Ausflüge der letzen Jahre (Augsburg, Regensburg Donaudurchbruch, Heuneburg usw.) anreihte.